Ein Schwerpunktthema der Bundesgartenschau 2011 in Koblenz war das Projekt „Mittelrheinkirschen“. Mit diesem Projekt wollte die ländliche Bodenordnung Rheinland Pfalz einen Beitrag zum Erhalt und natürlich zur Weiterentwicklung der Kulturlandschaft am Mittelrhein leisten. Die Unverwechselbarkeit ist Ziel dieses Projektes.
Es besteht die Möglichkeit diesen Kirschsessel käuflich zu erwerben. Sollten Sie interessiert sein, schreiben Sie uns unter: info@riesenkirsche.de . Wir freuen uns mit Ihnen Kontakt aufzunehmen.
Zum besseren Transport des fruchtigen Möbelstücks erdachten Ralph Göbbel und Frank Hoffmann ein in der Mitte teilbares Holzgestell.
Was macht eigentlich eine Kirsche zu einer Kirsche? Dass sie sich einmal mit dieser Frage auseinandersetzen würden, hätten sich Frank Hoffmann und Ralph Göbbel bis vor einem Jahr nicht träumen lassen.
Doch für die Bundesgartenschau in Koblenz wagten die beiden dieses Gedankenexperiment und gaben sich an den Bau von Sesseln in Kirschform: Der Auftakt zu einer spannenden Zeit.
Stattliche 100 Kilo wiegt so ein „süßes Früchtchen", wenn es einmal fertig ist. Bis auf das Zuschneiden des Multiplex-Holzes, das dem Stuhl seine besondere Stabilität verleiht, lag jeder Schritt vom Entwurf über die Polsterung bis zum Grad der Rückenneigung für eine bequeme Sitzposition in der Verantwortung der beiden Raumausstattermeister. „Für das Holzgestell mussten wir auf die Spezialkenntnisse der Tischlerei Kreuzberg aus Grafschaft vertrauen. Nur mithilfe eines CAD-Programms konnten die Einzelteile angefertigt werden", erklärt Frank Hoffmann den schwierigen Produktionsprozess.
Mit Geduld zur perfekten Kirsche
Als der Auftrag zum Bau von vier Kirschsesseln für die BUGA an Ralph Göbbel herangetragen wurde, ahnte der aus Oberwinter bei Remagen stammende Handwerksmeister noch nichts von den zahlreichen Stunden, in denen er und sein Mitstreiter Frank Hoffmann vor dem PC sitzen und knobeln würden. Wieder und wieder galt es, die Sesselform zu überarbeiten. „Eine Biologin stand uns zur Seite. Sie war unsere schärfste Kritikerin und überprüfte stets aufs Neue, ob unser Modell den Maßen einer realen Kirsche entspricht", erklärt Ralph Göbbel, der für dieses Projekt Geduld und handwerkliches Fingerspitzengefühl beweisen musste.
Insgesamt dauerte es ein dreiviertel Jahr bis die Kirsche wie eine Kirsche aussah – und man auch bequem darin sitzen konnte. „Die Gemütlichkeit durfte auf keinen Fall zu kurz kommen. Schließlich sollen sich die BUGA-Besucher mit Genuss auf unsere Kirschen setzen", bekräftigen die beiden Raumausstattermeister, die sich nach diesem Projekt als wahre Problemlöser bezeichnen dürfen. Denn schließlich gelang es ihnen, alle Vorgaben zu erfüllen, die sich im Verlauf der Arbeiten wie die Erfindung einer eierlegenden Wollmilchsau entpuppten.
Nach der Bundesgartenschau finden sie voraussichtlich beim rheinland-pfälzischen Umweltministerium ihr neues Zuhause und ein Teil geht mit auf Wanderausstellung. Dafür, dass diese vier frechen Früchtchen – die im Übrigen viel Potenzial zum Lieblingsstück haben – nicht die letzten ihrer Art sind, wollen die beiden Handwerksmeister gerne sorgen. „Kundenaufträge nehmen wir gern an. Jetzt wissen wir ja, wie es geht", schmunzeln die beiden, die in Gedanken schon die Maße eines optimalen Sitz-Pfirsichs durchgehen.